Lahrer Zeitung Theater 2019

Am Ende siegt die Liebe

Heiteres Operettenflair versprühte die Theatergruppe der Trachtenkappelle Schuttertal über die Weihnachtsfeiertage mit der Aufführung von „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“.

Die Librettisten und Zwillingsbrüder Vicki (Adrian Schätzle, links) und Nicki Mahler (Dominik Schätzle) mit der Sängerin und ihrer vermeintlichen Schwester Hedi (Linda Schuhmacher) (Foto: Axel Dach)

Bereits bei der Premiere am zweiten Weihnachtsfeiertag überzeugte das große Ensemble unter der Gesamtleitung von Dominik Schätzle mit Spiel und Gesang in der Schuttertäler Festhalle. Ein gut eingespieltes, elfköpfiges Orchester unter der Leitung von Miriam Göppert sorgte für die musikalische Begleitung, zu welcher Ossy Fahrner, Ehrendirigent der Trachtenkapelle, das Arrangement geschrieben hatte. Für das Einstudieren des Gesangs war Anna-Lena Faißt verantwortlich.

Im Mittelpunkt der amüsanten Liebeskomödie von Robert Stolz steht ein Walzer, der dem Werk auch seinen Namen gegeben hat. Doch dieser muss von dem Komponisten Anton Hofer (Kevin Hummel) erst noch geschrieben werden. Aber das Komponieren eines schwelgenden Walzers, welchen der Theaterdirektor (Arnold Schultheiß) eines tief in der Krise steckenden Theaters für sein Publikum fordert, will ihm einfach nicht gelingen. Auch die Liebe zu der jungen Sängerin Anny (Apollonia Meier) scheint verblasst zu sein. Sie inspiriert ihn nur noch zu dem melancholischen Schlager „Das ist der Schmerz beim ersten Kuss“. Gleichzeitig sitzen die beiden streitenden Zwillingsbrüder Nicki (Dominik Schätzle) und Vicki Mahler (Adrian Schätzle) am Libretto für das neue Werk.

Um die Kassenflaute im Theater endlich zu überwinden, nimmt der Direktor das neue, jedoch unfertige Stück schließlich an. Eine zündendende Walzermelodie muss der Komponist aber noch liefern. Als neue Muse für den einfallslosen Hofer soll nach dem Plan von Nicki und Vicki die naive und stets lebensfrohe Plaudertasche Mizzi Reitmayer (Anna Schmidt) herhalten. Doch Hedi (Linda Schuhmacher) , Sängerin und kleine Schwester der beiden Librettisten, durchkreuzt die Pläne und taucht bei dem verzweifelten Hofer als „Fee Florabella“ auf, woraufhin diesem, völlig verzückt von der jungen Dame, die knisternden Ideen zu dem Walzer nur so raus sprudeln: „Ein Viertel Frühling und ein Viertel Wein, ein Viertel Liebe, verliebt muss man sein. Zwei Herzen im Dreivierteltakt, wer braucht mehr, um glücklich zu sein“. Doch Hofer kann sich nach dem Verschwinden seiner neuen Liebe und Muse nicht mehr an die Melodie erinnern. Im letzten Moment bei den Proben zur neuen Operette taucht die „Fee“, den verlorenen Walzer singend, wieder auf – und Hofer kann sie überglücklich in seine Arme schließen.

Auch in diesem Jahr konnte das ganze Ensemble wieder in vielen herrlichen Spielszenen und amüsanten Handlungen, gespickt mit schönen Melodien überzeugen. Seien es nur die stets zankenden aber unzertrennlichen Zwillingsbrüder Nicki und Vicki (Dominik und Adrian Schätzle), im wirklichen Leben sogar echte Brüder, oder der Umgang des gereizten Theaterdirektors mit seinem Sekretär Blaustingel (Simon Kopf) und dem Theaterdiener Weigel (Lukas Wölfle). Aber auch gerade die kleinen Rollen wie die Wirtschafterin Brigitte (Selina Schwörer) oder der Notar Dr. Miroslav Isakiewicz (David Faißt) begeisterten mit ihrem komödiantischem Auftreten.

Nicht zuletzt trugen auch die Kulissenbauer, Requisiteure, Maskenbildner sowie Licht- und Tontechniker, allesamt ehrenamtliche Aktive aus den Reihen der Trachtenkapelle, zu einem gelungenen Operettenabend bei. Das begeisterte Publikum dankte dem ganzen Ensemble mit reichlichem Applaus.

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